Samstag, 30. Juli 2016

Funktionsprinzip
Entwickelt wurden die maschinellen Systeme ursprünglich, um die Effizienz der Handinstrumente zu verbessern. Die kinetische Energie der in Schwingung versetzten Spitze ermöglicht eine weniger mühsame Bearbeitung der Wurzeloberflächen. Die notwendige Schwingungsenergie wird bei Schallscalern durch eine Luftströmung um einen Hohlzylinder erzeugt. Dabei entstehen Schwingungen der Arbeitsspitzen im hörbaren Schallbereich mit bis zu 6 kHz. Ultraschallscalerspitzen werden hingegen entweder magnetostriktiv oder piezoelektrisch zu Schwingungen bis 40 kHz angeregt.

Anwendung
Abb. 3: Schall- und Ultraschallscaler im Vergleich: „slimline“-Spitzen mit (a) Schall- (Synea, W&H, Bürmoos, Österreich) und (b) piezoelektrischen Ultraschallscalern (Tigon, W&H, Bürmoos, Österreich) mit vergrößerter Darstellung der (a1) Schallscalerspitze AP1 und (b1) Ultraschallscalerspitze P1.
Abb. 3: Schall- und Ultraschallscaler im Vergleich: „slimline“-Spitzen mit (a) Schall- (Synea, W&H, Bürmoos, Österreich) und (b) piezoelektrischen Ultraschallscalern (Tigon, W&H, Bürmoos, Österreich) mit vergrößerter Darstellung der (a1) Schallscalerspitze AP1 und (b1) Ultraschallscalerspitze P1.
Der Vorteil maschineller Instrumente in schwierigen anatomischen Situationen ist unbestritten. In verschiedenen In-vitro- und In-vivo-Studien wurden Reinigungsleistungen von über 90% vollständiger Entfernung harter und weicher Auflagerungen auf subgingivalen Wurzeloberflächen erreicht [21,23,24]. Insbesondere Furkationen sind für maschinelle Systeme leichter zugänglich, verglichen mit Handinstrumenten; vielmehr können sogar Bereiche gereinigt werden, die für Handinstrumente nicht erreichbar sind [25]. Obwohl dies primär an der Geometrie der Spitzen liegt, lassen sich dennoch Unterschiede in der Effektivität der verschiedenen Antriebsmechanismen vermuten. Im Gegensatz zur eher rundlich schwingenden Spitze bei Verwendung eines Schallscalers [26] lässt sich die linear schwingende Spitze eines piezoelektrischen Antriebes schwieriger in der Furkation positionieren. Es droht die Gefahr eines unnötigen Substanzabtrages oder einer zu starken Dämpfung durch seitlichen Kontakt, die mit Leistungseinbußen einhergehen kann. Zusammenfassend erfordern gute Resultate mit maschinellen Systemen ebenfalls regelmäßiges Training und eine systematische Anwendung [22,27]. Auch lassen sich die In-vitro-Ergebnisse nur bedingt auf die klinische Situation übertragen. Einerseits können die verwendeten künstlichen Gingivamasken die Schwingung der Spitzen stärker dämpfen als die menschliche Gingiva [21], was bei den heute verwendeten grazilen, langen „slimline“-Spitzen (Abb. 3 a1 und b1) sehr wohl für die Effektivität ausschlaggebend sein könnte. Andererseits sind die Bedingungen in der Mundhöhle erheblich komplexer als an einem Phantommodell.

 

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